Kinderrechte sind Menschenrechte und ein wichtiger Teil unserer aller Arbeit im Kinderschutzbund, doch was umfasst Kinderrechte alles? Und was wissen Kinder über ihre Rechte? Dieser Frage ging der Kinderschutzbund in Neuss in der Veranstaltungswoche „KinderRechtePfad“ vom zweiten bis zum sechsten Oktober auf den Grund. An zwei der fünf Tagen konnte ich mit dabei sein: Acht Schulkinder, sowie Manuel, Selina, Sherin und ich machten uns Donnerstag und Freitag auf eine spannende Erforschungsreise des Themas Kinderrechte.
Der Donnerstag begann erst mit einem gemeinsamen Warm-up und dann ging es auch schon los mit einem Spiel von Manuel zum Thema "elterliche Führsorge“ als Kinderrecht. Alle Teilnehmer fanden es gar nicht so einfach den Begriff „Fürsorge“ zu erklären und zu verstehen- aber gemeinsam näherten wir uns mit Hilfe von Fragen, die jedes Kind umtreiben dem Thema: „Wer entscheidet eigentlich, wann jedes Kind ins Bett muss?“ Das Kind selbst? Die Eltern? Oder Eltern und Kind gemeinsam? Nachdem diese Frage nicht ganz zur Zufriedenheit der Kinder geklärt worden war, ist uns allen jedoch ganz nebenbei klar geworden, was mit dem Begriff „elterliche Führsorge“ gemeint ist. Die neuen Erkenntnisse zum Thema Kinderrechte flossen danach in die Erstellung einer Collage ein.
Um 12:00 war es dann fast schon Zeit für eine Stärkung. Der Bollerwagen wurde mit Verpflegung und Jacken gepackt und auf ging es in die Kreuzschule zum Mittagessen mit anschließender Pause. Manuel hatte seine Spielekiste ausgepackt.
Zurück im Kinderschutzbund ,starteten wir den Nachmittag des Donnerstags zu einer Schnitzeljagd durch die Neusser Innenstadt. Unterstützt durch Tablets fanden alle zu ihrem Ziel und konnten dort eine Expertin für Kinderrechte, bei einer kleinen Stärkung interviewen. Frau Sarah Pinto vom Familienzentrum St. Quirin erläuterte uns sehr anschaulich verschiedene Facetten von Kinderrechten. Abgerundet wurde der Tag mit einer Führung in der Tagesstätte und etwas Spielen auf dem Spielplatz. Wir gingen zurück zum Kinderschutzbund, wo die Eltern schon auf uns warteten.
Der Freitag stand ganz im Zeichen des Kinderrechts: „Betreuung bei Behinderung“ – im Morgenstuhlkreis versuchten wir mit unseren Füßen und einem Stift zwischen den Zehen einfache Motive auf Papier zu bringen. Nachdem wir von Manuela einen kurzen Einblick in das Recht auf Betreuung bei Behinderung erhalten hatten. Das Staunen war groß, als wir unsere Versuche mit den Fotos von echten Fuß-Künstlern verglichen: Es können tolle Dinge entstehen, wenn man gezwungen ist aufgrund seiner Behinderung andere Lösungen zu finden- trotzdem war uns klar, dass es auch oft Situationen gibt, in welchen Menschen mit Behinderung Hilfe bei der Bewältigung ihres Alltags brauchen.
Um das noch besser zu verstehen, erforschten wir die Welt ohne unsere Sinne: Vier Stationen waren im Workshop zu bewältigen jeweils ohne Tastsinn, Hörsinn, Geruchsinn oder ohne Sehen zu können- alle haben sich sehr gut geschlagen und es wurde viel gelacht und gestaunt. Nach einer kurzen Mittagspause in der Kreuzschule starteten wir in unsere zweite Schnitzeljagd, schon ganz gespannt, welche Expertin für Kinderrechte diesmal auf uns warten würde: Frau Stichling Geisel von Igll (Initiative gemeinsam leben und lernen), die uns sehr anschaulich mit einem Plakat die Wichtigkeit des Themas Inklusion näherbrachte. Zum Schluss durften die Kinder das Plakat als Postkarte mitnehmen- das Highlight für die Teilnehmer war jedoch ein Fotomemory, dass gleich nochmal mit Frau Stichling Geisel gespielt werden musste.
Abgerundet wurde der Tag mit der Aktion „Blumen für dich“: Während der Kinderrechtewoche sammelten die Teilnehmer in ihren kleinen Briefkästen(Briefumschlägen) Texte und Bilder. Wir freuten uns über die viele Post von den Einzelnen der Gruppe. Ein gelungener Abschluss, einer tollen Woche. Vielen Dank an Alle die diese Woche möglich gemacht haben. Ich bin mir sicher, die Kinder haben viel mitgenommen und das Thema Kinderrechte bleibt ein sehr wichtiges Thema für alle Kinder.
Margerete Voglsamer
